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Maude Barlow, right2water

Publiziert am: 27. Oktober 2016 von IKT-Admin

Vorstellung der Festrednerin Maude Barlow, Trägerin des alternativen Nobelpreises, durch Christa Hecht, 21.10.2016, Würzburg:

Maude Barlow ist eine der profiliertesten und weltweit eine der bekanntesten Wasseraktivistinnen . Sie hat im Hintergrund die Anstrengungen von Bolivien und Ecuador zur Anerkennung des Menschenrechts auf Wasser unterstützt. Sie kämpft gegen die Privatisierung von Wasser und gegen die Ausgrenzung von Menschen von Dienstleistungen der Wasserwirtschaft, z.B. weil sie hohe Preise und Gebühren dafür nicht aufbringen können. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist Kritik am panamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA und aktuell CETA. Auch hier kritisiert sie, dass in intransparenten Verhandlungen Großkonzerne gegenüber der Bevölkerung und kleinen Ländern bevorteilt werden.

Nach Aktivitäten in der feministischen Bewegung wurde Maude Barlow 1983 die erste Beraterin für Frauenfragen (adviser on women’s issues) des kanadischen Premierministers (damals Pierre Trudeau). Einige Zeit nach einem Regierungswechsel gab sie ihre Stelle bei der Regierung auf und wurde 1988 Vorsitzende des Council of Canadians, der größten Bürgerrechtsbewegung Kanadas. Ende der 1990er Jahre setzte sie sich zusammen mit anderen Kräften der Zivilgesellschaft gegen das von der OECD geplante multilaterale Abkommen über Investitionen (MAI) ein, das auch von vielen Entwicklungsländern als neue Form der Kolonisierung kritisiert wurde. Die OECD ließ den Plan fallen.

Barlow ist außerdem Vorstandsmitglied des International Forum on Globalization und Mitbegründerin der Umweltschutzbewegung Blue Planet Project, die das Trinkwasser vor der „Bedrohung durch Handel und Privatisierung“ schützen will.

Sie trat neben Michael Moore u.a. im kanadischen Dokumentarfilm „The Corporation aus dem Jahr 2003 auf. Sie nimmt auch im Dokumentarfilm „Bottled Life“ engagiert Stellung gegen die Nutzung von Grundwasser für Flaschenwasser zulasten der öffentlichen Trinkwasserversorgung, z.B. von Nestlé.

Sie wurde für ihr Engagement 2005 mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) geehrt.

maude_barlow_fotoquelle_wolfgang-schmidtAnkündigung:

Die Anerkennung der Menschen­rechte auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung durch die UN im Jahr 2010 war ein Meilenstein der inter­nationalen Wasserpolitik.

Die Kanadierin Maude Barlow hat wesentlichen Anteil daran und ist seither ebenso unermüdlich für die Verwirklichung dieser Rechte im Einsatz. Auf Einladung der AöW kommt sie nach Deutschland.

In unserem Symposium wollen wir mit Maude Barlow über die Entwicklung seit 2010 und die aktuell heiß umkämpften Freihan­delsabkommen CETA und TTIP diskutieren.

(Fotoquelle Wolfgang Schmidt)