Wasser am Limit – bei Würzburg hat sich eine Initiative gebildet, die auf die Problematik im Trockengebiet um Würzburg hinweist. Seit 15 Jahren lag die Grundwasserneubildung nicht mehr über 150mm im Jahr. Dabei wird im Osten von Würzburg immer mehr Grundwasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft verbraucht, für Gemüsebau und Weinbau. Die Behörden richten sich bei den Genehmigungen nach Durchschnittswerten für die Grundwasserneubildung bis 2010, anschließend wird die Wasserentnahme kaum kontrolliert. Der BUND Naturschutz hat schon 2009 dagegen protestiert, doch durch die Trockenjahre 2018 / 2019 hat sich die Lage eher verschärft.
Die Initiative weist auch auf die traurige Lage der Bäche rings um Würzburg hin. Immer wieder bemerken aufmerksame Bürger Fischsterben, wie an der Kürnach, bzw. stinkende Verschmutzungen wie am Dammbach bei Gaubüttelbrunn /Giebelstadt. Dürrejahre führen zu niedrigem Wasserstand (siehe auch ttps://www.nid.bayern.de ). Aber als Quelle der Verschmutzungen wurden wiederholt Regenüberlaufbecken (RÜBs) ausgemacht. Theoretisch sollen sie bei Regen den ersten Spülstoß voll mit Abwasser auffangen und dann soll im Wesentlichen nur Regenwasser überfließen. Klopapier und Hygienetücher in den folgenden Bächen zeigen etwas anderes an. Vermutlich sind etliche RÜBs durch Neubaugebiete mit mehr Abwasser und viel Regenwasser aus versiegelten Flächen überlastet. Statt nur größere RÜBs zu planen, sollte man hier endlich mit der Entsiegelung und der Versickerung in den Städten und Dörfern beginnen.
„Wasser am Limit“ appelliert an Kommunalpolitiker und Behörden, endlich die europäischen Rahmenrichtlinien WRRL von Jahr 2000 umzusetzen, die den guten Zustand von Grundwasser und Gewässern in chemischer und ökologischer Qualität und Menge fordern! Ursprüngliches Ziel war 2015 – aber jetzt haben viele nur noch 2027 im Blick und lehnen sich zurück.
Forderungskatalog Wasser am Limit 2020_final