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BMUB Nitratbericht 2016

Nitratbericht 2016 des Umweltministeriums BMUB: Keine Entwarnung bei Gewässerbelastung
(Zusammenfassung Sebastian Schönauer)

Hendricks: „Düngemittel umweltschonender einsetzen“:  Düngemittel in der Landwirtschaft beeinträchtigen nach wie vor die Gewäs-serqualität in Deutschland. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen Nitratberichts, der vorwiegend Messdaten aus landwirtschaftlich genutzten Flächen erfasst. Hauptproblem bleibt der übermäßige Einsatz von Stickstoffdüngern. Nitrat belastet vor allem das Grundwasser. Die Bundesregierung legt den Bericht alle vier Jahre der Europäischen Kommission vor.

Fast ein Drittel der Messstellen für die Grundwasserqualität wiesen zwischen 2012-2014 zu hohe Nitratwerte auf. Auch an den Küsten der Nord- und Ostsee gibt es kaum Anzeichen für eine Verbesserung. Die zu hohen

Phosphor- und Stickstoffeinträge (Eutrophierung) führen hier zu übermäßigem Algenwachstum. Bei Seen und Flüssen gehen die Einträge leicht zurück.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Die intensivierte Landwirtschaft kommt uns immer wieder teuer zu stehen. Das zeigt sich gerade beim Grundwasser. Wenn es zu stark mit Nitrat belastetet ist, muss es für unsere Trinkwasserversorgung verdünnt oder das Nitrat muss technisch beseitigt werden. Das treibt die Wasserkosten für alle in die Höhe. Im Sinne des Gemeinwohls müssen wir hier stärker als bisher gegensteuern. Dafür brauchen wir jetzt verschärfte Düngeregeln. Diese haben wir 2016 auf den Weg gebracht, jetzt müssen sie zügig in Kraft treten.“

Der Grundwasserzustand hat sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verbessert. Ge-genüber den Messungen von 2008 bis 2011 ist der Anteil der unbelasteten oder nur gering belas-teten Grundwassermessstellen zwischen 2012 bis 2014 kaum gestiegen – prognostiziert worden war hingegen eine deutliche Verbesserung. 28 Prozent der Messstellen weisen zudem Konzentrationen auf, die den Zielwert von 50 mg/l überschreiten. An Flüssen und Seen wird dieser Wert flächendeckend unterschritten.

Der Nitratbericht wertet erstmals auch die Einträge von Phosphor in Seen, Flüsse und Küstenge-wässer aus, der ebenfalls durch Düngemaßnahmen in die Umwelt gelangt. Wie Nitrat löst auch Phosphor in Gewässern ein übermäßiges, schädliches Pflanzenwachstum aus, das die Ökologie der Gewässer verändert und sie auch verlanden lassen kann. Die Phosphoreinträge sind zwischen 2012 und 2014 deutlicher zurückgegangen.

Der angestrebte Zielwert – hier existieren je nach Gewässertyp unterschiedliche Vorgaben – wird jedoch an ca. 65 Prozent der Messstellen an Oberflächengewässern überschritten. Dies wirkt sich vor allem auf die deutschen Nordsee- und Ostseeküsten aus. In den Küstengewässern kommt es aufgrund der hohen Nährstoffeinträge aus den Flüssen zu einem vermehrten Algenwachstum..

Die Bundesregierung hat deshalb strengere Regeln beim Einsatz von landwirtschaftlichen Düngern auf den Weg gebracht. Ab diesem Jahr sollen demnach bei der Düngeverordnung neue Vor-gaben gelten, die mittelfristig zu weniger Nitrat in den Gewässern führen und die Eutrophierung deutlich verringern sollen. Die parlamentarischen Beratungen zur Novelle des Düngegesetzes und die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern zur Änderung der Düngeverordnung müssen jetzt zügig finalisiert werden.

Ziel muss sein, dass Regelungspaket noch im ersten Quartal des Jahres zu verabschieden.

Diesen neuen BMUB Pressedienst Nr. 002/17 — Wasser/Landwirtschaft finden Sie  unter http://www.bmub.bund.de/N49277/

Artikel rund um das Thema:

Nicht alles wird teurer: Erfolg durch eigenes Wasser

Der Wasserpreis sinkt von 1,90 € auf 1,50 €, der Abwasserpreis von Schmutzwasser von 2,50 € auf 1,84 €, das Niederschlagswasser von 0,39 € auf 0,28 €.

Bericht der Margetshöchheimer Mitte: 10.12.16: Ab dem 1. Januar 2017 können sich die Bürgerinnen und Bürger Margetshöchheims über eine deutliche Senkung der Wasser- und Abwassergebühren freuen.
Beim Wasser hat die Gemeinde in den letzten Jahren eine Rücklage von 170.000 € erwirtschaftet, so dass der Kubikmeterpreis von 1,90 € um 21 % auf 1,50 € gesenkt wird. Im Gegensatz zu vielen Orten, die ans Fernwasser angeschlossen sind, liegt die Gemeinde Margetshöchheim deutlich unter dem Niveau anderer Gemeinden. Es hat sich also ausgezahlt, auf die Sanierung und Erhaltung der eigenen Wasserversorgung und nicht aufs Fernwasser zu setzen. Das gilt übrigens auch für die Abwasserentsorgung, wo die Gemeinde nicht (wie der Nachbarort Zell) wegen eines vermeintlichen kurzfristigen Vorteils an die Würzburger Kläranlage angeschlossen hat, sondern beim überschaubaren Veitshöchheimer „Abwasser-Zweckverband Maintal“ geblieben ist.
Auch beim Abwasser gibt es nämlich eine erfreuliche Entwicklung. Wegen einer Rücklage von 164.000 € wird der Preis pro Kubikmeter Schmutzwasser (berechnet nach dem Wasserverbrauch) von 2,50 € um 26,4 % auf 1,84 € gesenkt.
Beim Niederschlagswasser, das sich nach der versiegelten Fläche bemisst, gibt es pro Quadratmeter eine Senkung um 28,2 % von 0,39 € auf 0,28 €.
Da die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung zu den kostenrechnenden Einrichtungen zählen, ist die Gemeinde verpflichtet, innerhalb eines angemessenen Zeitraums die Gebühr je nach der Entwicklung der Unkosten zu senken oder anzuheben. In der Regel kalkuliert man die Gebühren für einen Fünfjahreszeitraum, um Schwankungen bei den Unkosten auszugleichen und ein jährliches Auf und Ab der Gebühren zu vermeiden. Das wäre sonst mit einem unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand verbunden, da bei jeder Änderung der Gebühren die jeweilige Satzung geändert werden muss. (10.12.16)

Artikel rund um das Thema:

Immer noch keine neue Düngeverordnung!

BUND-Kommentar vom 7. November 2016

Zur Klage der EU-Kommission gegen Deutschland wegen Verstößen gegen die Nitratrichtlinie sagte Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

Die intensive Tierhaltung verursacht viel zu viel Gülle. Das Ergebnis: Die Belastung der Gewässer mit Nitrat ist seit längerem exorbitant hoch. Im Grundwasser liegen die Nitratwerte bereits bei der Hälfte der Messstellen nahe oder sogar über dem zulässigen Schwellenwert von 50 Milligramm pro Liter für Trinkwasser. Schuld ist das deutsche Düngerecht, es begünstigt die Verunreinigung der Gewässer. Bundesagrarminister Schmidt muss endlich strengere Regeln für die Ausbringung, die Lagerung und den Transport von Gülle erlassen.“

Eine gute Maßnahme zum Grundwasserschutz sei auch die Einführung von Hoftorbilanzen für alle Agrarbetriebe. Die Bilanz, welche Nährstoffmengen in einen Betrieb hineinkämen und welche diesen wieder verließen, entscheide darüber, ob der Agrarbetrieb umweltgerecht arbeite oder nicht.

„Der Fleischkonsum sinkt und zugleich wird Deutschland immer mehr zur globalen Fleischfabrik. Die Überproduktion in Megaställen verursacht nicht nur das Höfesterben, sie belastet auch die Gewässer und verschlechtert den Tierschutz. In der Agrarpolitik ist ein Kurswechsel dringend erforderlich“, sagte Weiger.

Den BUND-Hintergrund zur Klage und zur Düngeverordnung finden Sie unter: http://www.bund.net/publikationen/bundletter/12016/duengeverordnung

Bericht im Bayrischen Rundfunk zur Nitratbelastung:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/nachrichten/grundwasser-wasserqualitaet-nitrat100.html


Artikel rund um das Thema:

IKT-Info-Dienst Nr.60

IKT-Info-Dienst-2016-60

Inhalt:
Jubiläum 30 Jahre IKT: Symposium mit Maude Barlow / 30 Jahre IKT /
Forschung: Sanierung der Nische oder  Inovation aus Bürgerhand/
IKT = Information Kommunikation Transparenz/
Sanierung und technische Lösung bei Nitratproblem in BW/
Funkwasserzähler – smart oder rechtlich bedenklich?/
Steigende Nitratwerte in Bad Königshofen/ Seltsame Ehrung/ Knebelvertrag
Kostensparen durch dezentrale Anlagen: Schilfbeetanlage

Ergänzung aus dem Zwischenbericht aus dem europäischen Forschungsprojekt CrESSI über soziale Innovation in Europa. von Dr. Rafael Ziegler, Universität Greifswald:
Karte zur Verbreitung der IKT:  ikt-verbreitungskarte-ziegler

Artikel rund um das Thema:

Gelungenes Symposium zu 30 Jahre IKT

Die Festvorträge von Sebastian Schönauer, Maude Barlow und Prof. Hubert Weiger wurden ergänzt durch Kurzvorträge der langjährigen IKT-Mitglieder  Helmut Weiß, Landrat in Neustadt / Aisch-Bad Windsheim, und Dieter Hoch aus Pottenstein. Es sprachen auch Frau Hecht von der AÖW und Herr Dr. Ziegler, Uni Greifswald.

Hier Filmaufnahmen der Vorträge:

https://www.youtube.com/playlist?list=PL3NhZhwE6hciATpBFRncjgnSrn_2PDtRp

Der I-Punkt: Unter lautem Beifall gab Frau Marlow bekannt, dass die Wallonen weiter gegen Ceta stimmen und daher der Ceta-Vertrag nicht unterschrieben werden kann! – wenigstens für ein paar Tage…

30 Jahre IKT
Einladung zu Exkursion / IKT Mitgliederversammlung 2016 /
Symposium mit Maude Barlow

in Würzburg am Freitag, den 21. Oktober 2016
WVV-Casino, Bahnhofstraße 12-18, Würzburg
Näheres: ikt-symposium-mit-maude-barlow_21-10-2016
maude_barlow_fotoquelle_wolfgang-schmidt

Medienberichte zum Symposium 30 Jahre

Maude Barlow in Deutschland:
Dokumentation der Reise (pdf):

 dokumentation-maude-barlow_2016-10_final

http://canadians.org/blog/barlow-bavaria-promote-public-water-challenge-ceta

Mainpost unter „Wasser ist für alle da“ : Mainpost/regional/wuerzburg

Margetshöchheimer Mitte: Die IKT kehrt zu ihren Wurzeln zurück

Die Interessengemeinschaft kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT) traf sich aus Anlass ihres 30jährigen Bestehens in Würzburg zu ihrer Jahreshauptversammlung und zu einem Symposion.
Nach einer Exkursion ins Wasserschutzgebiet Zell der Würzburger Trinkwasserversorgung fand die Mitgliederversammlung im WVV-Casino statt, bei der IKT-Vorsitzender Sebastian Schönauer auf 30 Jahre IKT zurückblicken konnte und dabei die IKT-Mitbegründer Prof. Hubert Weiger und Peter Etthöfer aus Margetshöchheim sowie den Landrat Helmut Weiß von Neustadt/Aisch – Bad Windsheim begrüßen konnte. Dieter Hoch berichtete über den Kampf um die Pottensteiner Quellen.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Maude Barlow, der Trägerin des Alternativen Nobelpreises aus Kanada zum Thema „Das Menschenrecht auf Wasser“, in dem sie mit deutlichen Worten vor den verheerenden Auswirkungen der Handelsabkommen mit Kanada (CETA) und den USA (TTIP) warnte.
Anschließend hielt Prof. Hubert Weiger, der Vorsitzende von BUND und Bund Naturschutz, den Festvortrag zum Thema: Die Rolle der Bürgerbewegungen in unserer Demokratie.

Mit dieser Festveranstap1180331ltung kehrte die IKT an ihren Gründungsort zurück. Vor 30 Jahren wurde die IKT im Würzburger Kolpinghaus von Naturschützern und Kommunalpolitikern aus der Taufe gehoben. Gründungsmitglied und langjähriger Landesgeschäftsführer war damals Peter Etthöfer, der sich auch heute noch als 2. Bürgermeister für das Margetshöchheimer Trinkwasser engagiert. Seit knapp 30 Jahren führt Brigitte Muth von Hinten, ebenfalls aus Margetshöchheim, als Schatzmeisterin die finanziellen Geschäfte der IKT und ist im IKT-Landesvorstand auch anderweitig sehr aktiv.

Die IKT hatte sich in den ersten Jahren besonders für die Erhaltung der Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung eingesetzt und in Margetshöchheim eine Reihe von viel beachteten Fachtagungen durchgeführt. Die richtungweisenden Margetshöchheimer Maßnahmen zur Nitratsanierung fanden vor allem durch das Engagement der IKT deutschlandweit Beachtung. Das war einer der Gründe, warum das Modell Margetshöchheim auch viele andere Gemeinden zu ähnlichen Maßnahmen zur Senkung der Nitratbelastung anspornte.
Eine wichtige Rolle spielte bei der Beratung auch die Trinkwasserbroschüre der IKT, verfasst  von Peter Etthöfer und Irene Stubert mit dem Titelbild der Margetshöchheimer Malerin Christina Etthöfer (Trinkwasserbroschüre)

 

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Deutliche Worte über wertvolles Trinkwasser und unseren Umgang damit: Am Freitag, 12. Dezember, hat die IKT zu einem Online-Vortrag mit dem Titel “Wasser ist viel zu wertvoll, um es nicht zu schützen” mit Rupert Reitberger eingeladen. Der 87-Jährige ist seit 52 Jahren Vorsitzender der Magnusgruppe, einem Wasserversorger im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg. Der Referent spannte vor rund 20 Zuhörern kenntnisreich und mit teilweise klaren Worten den großen Bogen […]

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Aus der Antwort der Bayerischen Staatsregierung vom 10.12.2025 auf eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Anna Rasehorn: Frage: 2.2 Welchen Anteil (in Prozent) haben die einzelnen Faktoren (Klima­antrieb, Bodenbeschaffenheit und -bewirtschaftung, Wasserent­nahmen etc.) laut diesen Forschungsergebnissen am Rückgang des Grundwassers bzw. Tiefengrundwassers in Bayern? Antwort: Die der Wasserwirtschaftsverwaltung derzeit zur Verfügung stehenden Ergebnisse und Daten lassen dazu […]

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