In Untersteinach/ Kreis Kulmbach verlangen die Freien Wähler/Wählergemeinschaft Untersteinach (WGU) genauere Informationen zur zukünftigen Trinkwasserversorgung. Es geht um die Frage Sanierung oder Vollanschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO).
Dabei handelt es sich in Untersteinach um eine kommunale Trinkwasserversorgung mit genehmigten Schutzgebiet und einer Entnahmegenehmigung bis 2042!
Nicht die Deckung des Wasserbedarfs ist das Problem, sondern die Sanierung der Verteilung. Daher ist zunächst zwingend zu analysieren und zu quantifizieren, wie die hohen Wasserverluste zustande kommen: Der Brunnen wurde 1962 gebaut und ist 87 Meter tief. Die Fördermenge beträgt rund 125 000 Kubikmeter pro Jahr, von der FWO bezieht die Gemeinde etwa 15 000 Kubikmeter. Die verkaufte Wassermenge beläuft sich allerdings nur auf rund 70 000 Kubikmeter, d.h genausoviel, nämlich 70 000 Kubikmeter, gehen verloren.
Daher schickte die WGU vor der kommenden Bürgerversammlung einen umfangreichen Fragenkatalog an die Gemeinde. Außerdem lädt die WGU zu einer Informationsveranstaltung ein:
„Unsere Wasserversorgung am Scheideweg“
mit Herrn Dipl. Geologen Dr. Otto Heimbucher
am 4.7.2017 um 19 Uhr in der ’Alten Post’ (Musikheim) Untersteinach
Pressebericht unter:
Bei ihrer Anfrage verweist die GWU auch auf das Umweltinformationsrecht. Hier die Anfrage mit Fragekatalog:
Fragenkatalog-Wasserversorgung-WGU
Information und Kommentar:
Der kommunale Zweckverband FWO gewinnt jährlich etwa 12 Mio m3 Wasser aus der Ködeltalsperre, bezieht 3,2 Mio m3 Wasser vom Zweckverband WFW, darunter auch Wasser aus dem Donau-/Lech-Mündungsgebiet und 1,0 Mio m3 Wasser von den Stadtwerken Kulmbach (nach Homepage der FWO). Die FWO sieht eine ausreichende Reserve und die Ködeltalsperre (genauer Trinkwassertalsperre Mauthaus) zeigt einen stabilen Wasserstand.
Allerdings verweist die Studie „Niedrigwasser in Bayern“ des LfU für zunehmende Trockenjahren auf Probleme bei etlichen anderen Talsperren und bei der Überleitung von der Donau zum Main. Daher stellt sich die Frage: Kann man es sich im Zeichen des Klimawandels leisten, dezentrale Trinkwasserversorgungen stillzulegen und sich auf wenige zentrale Trinkwassergewinnungen zu konzentrieren?
Außerdem entsteht auch bei Zweckverbänden im Laufe der Zeit teurer Sanierungsbedarf und die Sanierung des Ortsnetzes bleibt den Gemeinden als kostspielige Aufgabe.
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