Liebe Mitstreiter, ein Vergleich von Hinterholz/Leutershausen und Trebtitz/Sachsen
Der Stadtrat von Leutershausen hat am Dienstag, den 8.3. 2016, beschlossen, dass Hinterholz, ein Ortsteil von Leutershausen mit 13 Anwesen mit 37 Einwohnern an die Zentralkläranlage von Leutershausen angeschlossen werden soll. Gleichzeitig soll der Fernwasseranschluss erfolgen.
Kosten für den Kanalanschluss brutto laut Kostenschätzung: 815.000 €,
der dafür gewährte Zuschuss beläuft sich auf 260.000 €, „Rest“ 555.000€.
Kosten (brutto) für Fernwasseranschluss: 360.000 €,
bei einem Zuschuss von 137.000 € bleiben 223.000 €.
Beides zusammen bedeuten rund 22.0000 € pro Einwohner (bzw. 60.000 € pro Grundstück) und die Fördergelder sind ja auch Steuergelder, die Bürger aufbringen müssen. Zwar müssen die betroffenen Haushalte nur die üblichen Erschließungsbeiträge zahlen, aber der Gesamtgemeinde bleiben Kosten von über 500 000 €, die letzlich von den Bürgern und Gewerbebetrieben aufgebracht werden müssen.
Natürlich hat die ALL-Fraktion geschlossen dagegen gestimmt. Wir werden auch noch eine Pressemitteilung dazu verfassen. Ich habe mich um Informationen zu alternativen Lösungen bemüht. Im Zuge meiner Recherche bin ich auf einen interessanten Beitrag über eine dezentrale Abwasserlösung eines Dorfes in Sachsen gestoßen, in der Zeitschrift wwt, der von allgemeinem Interesse sein könnte:
wwt das Praxismagazin für Trink- und Abwassermangagement , 5/2014,
Spezial: Abwasser Dezentral
Gruppenkläranlage mit Nahwärmenetz kombiniert
Das Dorf Trebtitz hat 130 Einwohner / 43 Grundstücke
Die Gesamtmaßnahme (Abwasser) mit Kanälen kostete 175.000 € (davon gehen noch Zuschüsse in Höhe von 27.000 € ab)
Ohne Abzug der Zuschüsse sind das rund 1.350 € pro Einwohner (bzw. rund 4.000 € pro Grundstück)
Näheres findet man auch beim „Verein für ökologischen Gewässerschutz Treptitz“, der auch Träger dieses Abwasserprojekts ist: http://treptitz.de
Ein bemerkenswerter Unterschied!
Renate Götzenberger, Schriftführerin der IKT