Ziele
Wer zur Quelle will,
muss gegen den Strom schwimmen
Die IKT ist
ein parteipolitisch unabhängiger, ehrenamtlich arbeitender Zusammenschluss von Gemeinden, Kommunalpolitikern, Verbänden, Interessengemeinschaften und Bürgern
Die IKT will
- flächendeckenden Grundwasserschutz
- die Erhaltung der kommunalen Trinkwasserversorgungen
- das Ende der praktischen Bevorzugung von Fernwasser und zentralen Anschlüssen durch Behörden oder Planer
- praktikable und wirksame Gesetze zum Schutz des Wassers
- faire Ausgleichszahlungen für Landwirte für besondere Leistungen im Trinkwasserschutz
- umweltfreundliche Technologien bei der Trinkwassernachbehandlung
- dezentrale Abwasserentsorgung im ländlichen Raum
- Einsparen von Trinkwasser und zukunftsträchtiges Nutzen von Niederschlagswasser
Sie wollen sich für Ihr Wasser einsetzen?
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Kontakt:
IKT: www.ikt-bayern.de
IKT – Im Dienste des Wassers
Die Interessengemeinschaft IKT ist ein auf ehrenamtlicher Tätigkeit basierender Selbsthilfeverband, der sich die Erhaltung der eigenen, dezentralen und kommunalen Trinkwasserversorgungen, den Aufbau einer dezentralen Abwasserentsorgung auf dem Lande und den flächendeckenden Schutz des Grundwassers zu seinen Hauptaufgaben gemacht hat.
1986 als unterfränkische Initiative gegründet, lautet die Frage damals wie heute:
„Trinkwasser schützen, aber wie?“
Den Kommunen soll mit dem Fachwissen, den Erfahrungen und dem breiten politischen Spektrum der IKT geholfen werden, ihre eigenen, kommunalen Trinkwasserversorgungen zu erhalten:
- Programme zur Sanierung und Erhaltung der eigenen Brunnen und Quellen wurden entwickelt und weitergegeben,
- in Hunderten von Vorträgen vor Ort und auf Tagungen wurde der Widerstand gegen den oft von den Behörden vorgeschlagenen Fremd- und Fernwasserbezug gestärkt,
- der IKT–Info – Dienst wurde herausgegeben, jetzt bietet unsere Homepage die Möglichkeit, aktuell über Initiativen zu informieren,
und damit wurden Konzepte für die Erhaltung der Eigenversorgung entwickelt.
Auch in der Frage der Abwasserentsorgung wurde die IKT im Laufe der Jahre um Beratung gebeten. Ebenso wie bei der Trinkwasserversorgung wurde bald klar, dass der Anschluss kleiner Orte oder Ortsteile an Großkläranlagen nicht im Sinne der kommunalen Selbständigkeit sein konnte.
Unsere ökologischen Erkenntnisse und ökonomischen Erfahrungen lauten zusammengefasst:
Die kommunale Trinkwasserversorgung und eine dezentrale Abwasserentsorgung sind die Grundlagen einer selbständigen und gesunden Gemeindepolitik.
Unser Trinkwasser ist in Gefahr quantitativ und qualitativ missbraucht zu werden:
Die Menschen der hochtechnisierten Gesellschaften verbrauchen immer noch zuviel Trinkwasser – allein 120 Liter pro Tag und pro Kopf in den Haushaltungen – und verschmutzen, ja vergiften unser Grundwasser. Nitrat aus der Düngung und giftige Pestiziden schädigen zusammen mit anderen Giftstoffen aus Wirtschaft und Verkehr die Böden, ihre darin lebenden und für den Stoffwechsel lebensnotwendigen Mikroorganismen und das darunter fließende Grundwasser. Durch den Landschaftsverbrauch werden immer mehr Trinkwasserversorgungen aufgegeben. Der Rohstoff Wasser – neben Luft und Boden unsere natürliche Lebensgrundlage Nummer eins – ist in großer Gefahr.
Fazit ist: Nur ein sparsamer und vernünftiger Umgang mit Wasser wird unsere Trinkwasserversorgung auch im nächsten Jahrhundert und für die nachkommenden Generationen absichern.
Fernwasserversorgung – ökonomisch und ökologisch ein gefährlicher Irrweg.
Die – gerade von der Wasserwirtschaft leider immer wieder hochgepriesene – Versorgung mit Fernwasser aus zentral angelegten und punktuellen Grundwassererschließungen oder gar aus Stauseen ist lediglich ein Kurieren an den Symptomen. Statt durch eine wasserschonende Landwirtschaft vor Ort die Wasserqualität zu sichern und durch Wassersparen sich nach den vorhandenen Ressourcen zu richten, verschiebt man die notwendige Lösung der Probleme auf die zukünftigen Generationen und auf andere Gemeinden. Auch die Tiefenwassererschließung ist nichts anderes als eine neue und gefährliche Variante dieses Ausweichens: Unter Tiefenwasser versteht man Wasser sehr hohen Alters in den unteren Grundwasserstockwerken, das sich nur sehr langsam erneuert. Durch das Abpumpen und die Entnahme von Tiefenwasser tritt eine Schadstoffverschleppung in die unteren Grundwasserstockwerke ein, die dadurch für lange verseucht werden. Eine Sanierung des Tiefenwassers ist praktisch ausgeschlossen, und unsere Nachkommen sitzen auf dem Trockenen.
Aktiver Trinkwasserschutz beginnt immer vor der eigenen Haustür.
Mengenprobleme, qualitative Probleme wie Nitrat oder bakterielle Belastung oder auch nur mögliche Risiken oder nachteilige Kostenrechnungen führen oft dazu, dass der Anschluss an Fernwasser oder an zentrale Anlagen empfohlen wird. Aber wenn der Wille der Bürger zur Sanierung vorhanden ist, wenn Bürger, Gemeinde und Landwirte zusammenarbeiten gibt es Erfolge: Anpachtung und Umwandlung in Grünland, kontrollierbare Auflagen im weiteren Wasserschutzgebiet und Förderung von Winterbegrünung senkten z.B. in Margetshöchheim den Nitratwert unter den Grenzwert. Durch Hartnäckigkeit konnte der Ortsteil Altenstein auf dem Berg seine Waldquelle erhalten, statt Wasser aus dem Tal hoch zu pumpen. UV-Bestrahlung oder Mikrofiltration statt Chlorierung können neben Vereinbarungen über reduzierte Gülleausbringung bakterielle Probleme lösen. Beseitigung von Leckagen, alternative Lösungen für Löschwasser und Werbung für Wassersparen kann Mengenprobleme reduzieren. Mögliche Risiken, etwa durch Unfälle auf nahen Straßen, gibt es bei fast allen Wasserschutzzonen, auch bei großen Anlagen wie den Zeller Quellen für Würzburg.
Deshalb sollte man sich nicht von der Trinkwassergewinnung aus möglichst vielen Quellen abschrecken lassen!
Die Festlegung des Wassereinzugsgebiets, seine Sanierung und Freihaltung von Schadstoffen ist meist der erste und wichtigste Schritt. Die Rahmenbedingungen der europäischen Agrarpolitik machen es den Bauern allerdings schwer, wasserschonend zu wirtschaften. Neben klare, überprüfbare Gebote in Wasserschutzzonenverordnungen werden daher häufig freiwillige Vereinbarungen mit den Landwirten für besondere Leistungen treten. Allerdings: Ordnungsgemäßes, wasserschützendes Wirtschaften kann verlangt werden und muss nicht als „Ausgleichstatbestand“ entschädigt werden!
Wer vor Ort sein eigenes Trinkwasser behält, ist eher bereit, im eigenen Wirkungsbereich das Grundwasser zu schonen und zu schützen, auch wenn das Belastungen mit sich bringt. Nur so kommt ein flächendeckender Grundwasserschutz zustande, der das Wasser als Lebensgrundlage für uns und unsere Kinder in der Breite sichert und schützt.
Die dezentrale und kommunale Trinkwasserversorgung ist also ein wichtiger Garant einer großen Versorgungssicherheit
Trinkwasser für die Bürger
statt gewinnorientierte Privatisierung
Wasser ist eine natürliche Lebensgrundlage, die allen offen stehen muss. Deshalb ist die Versorgung mit Wasser fast überall auf der Welt eine öffentlich – rechtliche Dienstleistung. Überall dort, wo die Wasserversorgung dem „freien Spiel der Kräfte“ überlassen wurde, sind Mangelwirtschaft, Qualitätsminderung und überhöhte Preise das Ergebnis. Bekannt sind z.B. die Probleme mit Dürren in England und mit überhöhten Gebühren und Zuzahlungen der Stadt in Berlin.Der Bürger verliert die Kontrolle über die Qualität, und statt die Trinkwasserversorgung als gerade kosten
deckende Einrichtung zu bezahlen, muss er als Verbraucher zusätzlich den Gewinn von Konzernen finanzieren.
Positiv zu werten ist es allerdings, wenn sich im ländlichen Raum, in Ortsteilen und Einzelgehöften, die Menschen direkt privat um ihr Trinkwasser aus eigenen Brunnen und Quellen kümmern.
Dezentrale Abwasserentsorgung im ländlichen Raum
Einfache und kostengünstige Abwasserentsorgungseinrichtungen wie z.B. Pflanzenkläranlagen sollten nach langen Jahren der „Verteufelung“ gerade in den ländlichen und schwach besiedelten Regionen gebaut werden, auch nach dem Willen des Parlaments,
Denn lange Kanaltrassen sind sehr aufwendig zu bauen zu pflegen und kosten Staat, Kommunen und nicht zuletzt den Bürgern mehr Geld als die dezentrale Abwasserbehandlung.
Auch ökologisch gesehen sollte das Abwasser vor Ort verbleiben und dezentral behandelt werden. Lange Leitungen verbrauchen viel Energie fürs „Scheiße“-Pumpen. Auch wird relativ „gutartiges“, häusliches Abwasser aus dem ländlichen Raum in zentralen Kläranlagen mit „städtisch-industriellen“ Problemabwässern gemischt und das führt zu verseuchtem Klärschlamm, der kaum mehr in den ökologischen Kreislauf zurückgeführt werden kann.
Überzogene Forderungen von Fachbehörden und von Ingenieurbüros, die auf große Planungen erpicht sind, führen mit zweifelhaften Kostenrechnungen oft Gemeinden in die Irre und bringen manche Kommunen und zwangsweise angeschlossene Bürger an den Rand des finanziellen Ruins.
Gebührensplitting für Niederschlagswasser:
Verursachergerechte Abwassergebühren statt Kanalbau
Für das eingeleitete Regenwasser von Dächern und versiegelten Flächen wird auch heute noch häufig keine eigene Gebühr erhoben, obwohl viele Kosten der Kanalisation dadurch verursacht werden. Die Abwassergebühren werden weitgehend nur anhand des Frischwasserbezuges aus der Wasserleitung berechnet. Dies bedeutet im Einzelfall, dass keine verursachergerechten Abwassergebühren erhoben werden. Familien mit relativ großem Trinkwasserverbrauch werden dabei z.B. gegenüber Gewerbetreibenden mit großen versiegelten Grundstücken, aber geringem Trinkwasserverbrauch, benachteiligt. Auch fehlt so der Anreiz, für die Versickerung von Regenwasser und die Verbesserung der Grundwasserneubildung zu sorgen statt groß dimensionierte Kanäle zu bauen.
Dabei gilt, dass Städte und Gemeinden dann eine Gebührentrennung vorzunehmen haben, wenn die Kosten für die Beseitigung des Niederschlagswassers von versiegelten Flächen im Privatbesitz 12% der Gesamtkosten der Abwasserreinigung übersteigen.
Ein Blick in die Zukunft: Wertstoffe aus Trockentoiletten statt Schwemmentmistung
Ein großer Teil unseres Trinkwasserverbrauchs dient nur dem Abtransport der menschlichen Ausscheidungen in die Kläranlagen. Dort muss das Wasser mühsam gereinigt werden, und beim Verbrennen von Klärschlamm gehen nützliche Stoffe dem Nährstoffkreislauf verloren. Einzelne Projekte zeigen bereits heute, dass trockene Komposttoiletten möglich sind.
Grundwasserschutz ist Naturschutz
Der Königsweg zum Schutz des Grundwassers ist der biologische Landbau mit Verzicht auf energieintensive Dünger und auf Pestizide. Massentierhaltung bedroht durch viel Methan das Klima und durch ein Übermaß an Gülle das Grundwasser. Biologischer Landbau dagegen schützt das Wasser und produziert gesunde Lebensmittel.
Wasserrückhaltung durch Regenwassernutzung und Versickerung schont den Wasserhaushalt. Extensiv bewirtschaftete Wasserschutzzonen bereichern die Landschaft, schaffen Lebensräume für Pflanzen und Tiere.